Fertigation | Düngersysteme für Tröpfchenbewässerung
Fertigation beschreibt die Methode, flüssige oder wasserlösliche Dünger über ein Bewässerungssystem auszubringen. Besonders in der Landwirtschaft bietet diese Technik zahlreiche Vorteile, da wichtige Nährstoffe mittels Tropfbewässerung oder Sprinklern präzise und gleichmäßig verabreicht werden können. Dies führt zu einem einheitlichen Bestand und somit zu höheren Erträgen und besserer Qualität.
Das Wort Fertigation setzt sich aus den Begriffen Fertilizer (Dünger) und Irrigation (Bewässerung) zusammen und vereint somit zwei Schritte in einem.
Es gibt zwei Arten der Fertigation: Im Freilandanbau von Obst- und Gemüse wird die Düngemenge, die für eine Wachstumsphase benötigt wird, in mehrere Gaben aufgeteilt und wöchentlich oder halbwöchentlich ausgebracht. Vor der Düngeeinspeisung muss das Bewässerungssystem vollständig mit Wasser gefüllt sein, um eine gleichmäßige Verteilung der Düngelösung zu gewährleisten. Nach der Düngegabe ist eine intensive Nachspülung notwendig. Diese Fertigationstechnik ist einfach durchzuführen und benötigt keine teure Mess- und Regeltechnik.
Die zweite Methode der Fertigation wird hauptsächlich im Substratanbau, wie beispielsweise bei Obst, Gemüse und Zierpflanzen, angewendet. Aufgrund der geringen Substratmengen oder der Verwendung von Hydroponik muss hier mehrmals täglich bewässert werden. Dabei wird eine speziell auf die Kultur und das Vegetationsstadium abgestimmte Düngestammlösung kontinuierlich dem Gießwasser beigemengt. Die Menge und Konzentration des Düngers wird mittels des EC-Werts bestimmt. Es ist von großer Bedeutung, die Gießwasser-Parameter genau zu messen, um eine Über- oder Unterversorgung sowie eine Versalzung des Substrates zu vermeiden. Zusätzlich muss die Gießwassermenge an die Tageswitterung und die Morphologie der Pflanzen angepasst werden, da unterschiedliche Konzentrationen während der Blüte oder Fruchtreifung besser sind als während des Sprosswachstums.