Unter der Erde verlegte Rohrleitungen sind ein wesentlicher Bestandteil von Bewässerungssystemen in der Landwirtschaft, wo eine effiziente und zuverlässige Wasserversorgung erforderlich ist. Die Erdverrohrung bietet viele Vorteile, darunter geringere Verdunstungsverluste und eine verbesserte Wassernutzung. Oberirdisch verlegt Rohre haben einen maximalen Durchmesser von 108mm, Rohre für die unterirdische Verrohrung gibt es mit einem Durchmesser von bis zu 160mm, dadurch veringert sich der Druckverlust. Nachfolgend finden Sie wichtige Punkte der unterirdischen Verlegung von Rohren in der landwirtschaftlichen Bewässerung.
Vorteile der Erdverrohrung
Wassereffizienz: Unter der Oberfläche verlegte Rohre reduzieren den Wasserverlust durch Verdunstung und Oberflächenabfluss.
Verbesserte Ästhetik und Raumnutzung: Die unterirdische Verlegung der Rohre hält die Felder frei von Hindernissen und erleichtert somit die Bewirtschaftung und Pflege der Pflanzen.
Schutz vor Beschädigung: Durch die unterirdische Installation der Rohre, sind diese sicherer vor Beschädigungen durch Maschinen, Tiere oder Witterungseinflüsse.
Langlebigkeit: Erdverrohrung ist in der Regel langlebiger, da die Rohre vor UV-Strahlung und anderen schädlichen Umwelteinflüssen geschützt sind.
Komponenten für die Installation
Rohre und Fittings: Die Wahl des Rohrmaterials (PVC, PE, etc.) hängt von Faktoren wie Druckanforderungen und Bodenbedingungen ab, aber auch der Kostenfaktor spielt eine Rolle. Hochwertige Fittings sorgen für dichte Verbindungen und minimieren somit den Wasserverlust.
Bei PVC-Rohren ist der Einsatz eines Steckmuffensystems empfohlen, da es im Gegensatz zu geklebten Verbindungen einem hohen Wasserdruck standhält. PVC Fittings, wie Bögen, T-Stücke und Reduzierungen sorgen für dichte Verbindungen und minimieren somit den Wasserverlust.
Bei PE-Rohren wird zwischen Rollen- und Stangenware unterschieden. Stangenware wird in der Regel mit Elektroschweißmuffen, Rollenware bis 110 mm Durchmesser mit Klemmverschraubungen verbunden.
Hydranten: Hydranten spielen eine wichtige Rolle in der Erdverrohrung. Eingangshydranten dienen als Wasserentnahmepunkte und können mit verschiedenen Zubehörteilen ausgestattet werden um den Wasserfluss optimal zu regeln.
Ausgangshydranten dienen als Anschlusspunkte für mobile Bewässerungseinrichtungen wie Schläuche oder Sprinkleranlagen und ermöglichen dadurch die kontrollierte Entnahme von Wasser aus dem unterirdischen Rohrsystemen.
Für die verschiedenen Anforderungen werden Hydranten aus folgenden Materialien angeboten:
- Verzinkte Hydranten haben ein besonders gutes Preis-Leistungsverhältnis
- PE Hydranten sind besonders langlebig
- Guss-Hydranten sind altbewährte Systeme, die speziell in der Industrie und bei Trinkwasseranlagen zum Einsatz kommen
Um das Bewässerungssystem optimal zu gestalten gibt es eine große Auswahl an Zubehör: Ein selbstschließender Hydrantkopf, das passende Entlüftungsventil oder Überdruckventil , Filter und andere Formgussstücke wie z.B. ein Absperrschieber sind wichtige Hilfen bei der Steuerung der Bewässerung.
Planung und Installation der Erdverrohrung
Erster Schritt in der Planung ist die Analyse der Wassermenge sowie die zu überbrückende Entfernung von der Wasserquelle. Hat man die maximale Wassermenge bzw. die weiteste Entfernung ermittelt, kann man die Dimensionierung der Leitung bestimmen. Dazu wird der Druckverlust mit Hilfe eines Druckverlustrechner ermittelt, wie im nachfolgenden Beispiel:
In Zeiten von hohen Energiepreisen, wird sich ein 160mm Rohr als sinnvoller erweisen, da sich die höheren Anschaffungskosten, durch den geringeren Druckverlust relativ schnell amortisieren.
Herausforderungen der Erdverrohrung
Die anfänglichen Investitionskosten für Materialien und Installation können hoch sein. Allerdings entfällt die aufwändige Wartung bei einer Erdleitung.
Wichtig ist bei einem solchen System, dass der Wasserstand im Winter gesenkt wird oder an den Hydranten das Wasser abgelassen wird, da sonst Frostschäden entstehen können.
Fazit
Die Erdverrohrung erfordert sorgfältige Planung und eine höhere Anfangsinvestitionen. Die Entscheidung für oder gegen ein unterirdisches Bewässerungssystem sollte daher auf einer gründlichen Kosten-Nutzen-Analyse basieren, und lokale Gegebenheiten und individuelle Bedürfnisse berücksichtigen.