Im heutigen Blogbeitrag widmen wir uns der Wassertechnik – genauer gesagt wollen wir bei der Auswahl der passenden Filtertechnik im Rahmen der Bewässerung unterstützen und deren Funktionsweise erklären.
Ein Filter wird nicht nur bei der Tropf- oder Gartenbewässerung benötigt, sondern kommt auch als Vorfilter bei Saugpumpen oder bei der Beregnungsanlage zum Einsatz. Empfehlenswert ist das vor allem, um die Pumpe bzw. die diversen Komponenten eines Bewässerungssystems bestmöglich zu schützen. Denn naturgemäß kann Wasser durch Sand, Kalkablagerungen oder sonstigen Schmutz verunreinigt sein.
Bei den genannten Anwendungen sind die gängigsten mechanischen Filterarten:
- Siebfilter
- Scheibenfilter
- Hydrozyklonfilter
Ansonsten gibt es auch Filtermodelle, die nach chemischen und/oder physikalischen Prinzipien arbeiten, diese sind aber hauptsächlich im Rahmen der Trinkwasseraufbereitung relevant.
Die häufigste Frage in der Praxis lautet: Scheibenfilter oder Siebfilter? Der Unterschied liegt in der Funktionsweise und dadurch auch beim Preis. Nachfolgend die Basics zu verschiedenen Filtermodellen im Rahmen der Bewässerung.
Siebfilter
Wie der Name schon sagt, ist der Siebfilter puncto Funktionsweise mit klassischen Sieben (wie z.B. beim Kaffeefilter, Nudel- oder Sandsieb) vergleichbar, um die Trennung von Wasser und Festkörpern zu realisieren. Die Flüssigkeit durchläuft das Sieb – welches in der Regel aus Metall oder Kunststoff ist – und die Verunreinigungen bleiben schlichtweg im Sieb hängen. Auf Grund der wenig komplexen Funktionsweise sind Siebfilter meist recht günstig.
Scheibenfilter
Der Scheibenfilter besteht aus einer Vielzahl leicht angerauter Scheiben aus Kunststoff, die eng aneinandergepresst sind. Durch die dementsprechend entstehenden Zwischenräume kann die Flüssigkeit hindurchfließen – sie wird dabei sowohl mittels der Oberflächenhaftung als auch durch die Scheibenränder gefiltert. Der Vorteil liegt hier darin, dass die Gesamtfilterfläche deutlich höher ist. Auf Grund der etwas komplexeren Technik sind Scheibenfilter tendenziell teurer als die einfacheren Siebfilter. Vorteil: Bei Siebfiltern kann das Sieb durchaus reißen, bei Scheibenfiltern ist man davor natürlich gefeit. Außerdem punkten Scheibenfilter generell durch längere Wartungsintervalle. Die meisten Scheibenfilter lassen sich abnehmen und unter laufendem Wasser reinigen. Durch die Vielzahl an Scheiben sollte ein solcher Filter aber bei moderatem Verschmutzungsgrad des Wassers längere Zeit ohne Reinigung funktionieren.
Hydrozyklonfilter
Ist die Anzahl der zu separierenden Sandpartikel besonders hoch, empfiehlt sich hingegen ein Hydrozyklonfilter zur Vorfilterung. Umgangssprachlich wird er auch „Zyklonfilter“ genannt. Hier ist das Ziel, einen Scheiben- oder Siebfilter vor zu entlasten und diesen vor Verstopfungen zu schützen. Das Prinzip kennt man von Staubsaugern, wo Sauggut durch einen seitlich angeordneten Anschluss angesaugt und an der Seitenwand entlanggeführt wird. Durch die Wirkung der Schwerkraft fallen Fremdkörper nach unten in den Behälter. In der Bewässerungstechnik kennt man, beispielsweise für Fluss- oder Brunnenwasser, den Hydrozyklonfilter: Das saubere Wasser kommt in eine Drehbewegung, Sandpartikel (bzw. alle Fremdkörper mit höherer Dichte als Wasser) werden nach unten befördert, während das gefilterte Wasser letztlich nach oben hin abfließen kann.
Material und Bauweise der Filter
Hinsichtlich Materials bzw. puncto Bauweise führen wir im irripart24-Webshop folgende Filterarten:
- Filter aus Kunststoff
- Metallfilter (verzinkt)
- Metallfilter (lackiert mit Epoxidbeschichtung)
- Hydrozyklonfilter-System
Auswahlhilfe: Welche Filtertechnik? Was ist sonst noch zu beachten?
Welcher Filter passt nun für welchen Zweck? Hier lassen sich erfahrungsgemäß folgende Faustregeln im Hinblick auf die Filterart, Bauweise bzw. das Material aufstellen:
- Für geringe Mengen an Sand reicht meist ein einfacher Siebfilter
- Bei größeren Wassermengen sollte ein Metallfilter (robuster Scheibenfilter bzw. Hydro-Zyklonfilter als Vorfilter) gewählt werden, gängig sind diese auch in Industrie sowie Landwirtschaft. Durch die ausreichend robuste Struktur herrscht weniger Bruchgefahr bei Überdruck.
- Seen, Teiche, Brunnen, Flüsse: Wenn es um die Wasser-Filterung aus Gewässern geht, dann ist oft ein Hydrozyklonfilter die erste Wahl als Filterzusatz, zumindest sollte es dann aber ein Scheibenfilter sein. Ansonsten kommt auch ein Metall-Quarzsandfilter in Frage, der beispielsweise hervorragend im Bereich von Stauseen mit viel Sand, Schlamm und Algen funktioniert.
Tipp
Beachten Sie immer die maximale Durchflussmenge, die der Hersteller eines Filters inder Regel angibt. Dieser Maximalwert (pro Stunde) ist gewissenhaft einzuhalten, da die Produkte darauf ausgelegt sind. Diese Kennzahl bezieht sich auf den tatsächlichen Durchfluss – nicht auf die maximale Fördermenge einer Pumpe, die im tatsächlichen Betrieb in den allermeisten Anwendungsfällen ohnehin nicht erreicht wird. Außerdem geben Hersteller für ihre Filter einen konkreten Maximaldruck an. Diese Werte sind verlässlich, allerdings nur dann, wenn ein Filter nicht unter Dauerdruck steht.
Beachtenswert ist zudem auch die Feinheit des Filters. Für die Tropfbewässerung gibt der Hersteller des Tropfschlauches die Mindestfilterung an, in der Regel sind dies 120 Mesh. Die Einheit Mesh bezieht sich auf die „Korngröße“ des herausgefilterten Materials – in Öffnungen je Zoll. Je feiner das Sieb, umso kleinere Partikel können herausgefiltert werden.
Im Gegensatz dazu wird bei der Beschreibung von Filtersieben häufig auch der Standard Micron verwendet. Micron beschreibt die Partikelgröße, die ein Sieb durchlassen soll. Je niedriger die Micronzahl, desto kleiner die Partikel, die durch das Sieb gefiltert werden können und somit ein feineres Sieb. Es ist wichtig zu beachten, dass Mesh und Micron unterschiedliche Maßeinheiten verwenden und für unterschiedliche Zwecke verwendet werden. Die Wahl des richtigen Filtersiebs hängt von vielen Faktoren ab, wie der Art der Flüssigkeit, die gefiltert werden soll, und der gewünschten Filtrationsrate.
Welche Hersteller bzw. Marken gelten als qualitativ hochwertig? Für ein unschlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis sorgen die günstigen Filter von Irripart oder Irritec. Für beste Performance stehen ansonsten u.a. die Produkte von Netafim, Rainbird und Hunter.
Haben Sie sonst noch Fragen zum Thema Filtertechnik? Sie erreichen unser Kundenservice via Online-Kontaktformular. Hier stehen Ihnen unsere kompetenten Expertinnen und Experten mit Rat und Tat zur Seite.