Holzplatz-Beregnung: Die Nasskonservierung von Holz

Ein aktuelles Trendthema im Rahmen der Holzlagerung ist die Holzplatzberegnung. Der Klimawandel samt Temperaturanstieg und vermehrter Wetterextreme haben sie abermals auf die Agenda gebracht. Denn Sturmschäden in größerem Ausmaß haben enorme Mengen an Holz zur Folge, die plötzlich und auf einmal längerfristig gelagert werden müssen. Im Fall des Falles eine echte Herausforderung für viele Betriebe – denn letztlich soll die Holzqualität auch bei widrigen Umständen gehalten werden.

Holzlagerung

Aus der Geschichte lernen: Nasskonservierung von Holz

Doch was hat die Holzplatzberegnung nun damit zu tun? Diese Methode basiert auf den Erfahrungswerten, die während der großen Sturmschäden in den 1990er-Jahren sowie nach dem Orkan Kyrill im Jahr 2007 gesammelt wurden. In diesen Zeiten hat sich gezeigt, dass die Nasskonservierung von Holz, wie zum Beispiel eben die künstliche Beregnung am Holzplatz, die einzig praktikable Variante ist, um die Holzqualität bei riesigen Mengen an Sturmholz über Jahre hinweg zu sichern.

Mit einer fachgerechten Durchführung ist es möglich, bestimmte Holzarten mehrere Jahre lang einzulagern, ohne nennenswerte Qualitätsverluste hinnehmen zu müssen. Diese Methode ist nicht nur effizient, sondern auch sicher. Sie erfordert jedoch ein erhebliches Maß an Know-how in der Beregnungstechnik sowie das richtige Equipment. Dazu gehören leistungsfähige Pumpen, solide Rohre und eine zuverlässige Wasserquelle. Zudem ist eine regelmäßige Wartung der Anlagen und eine kontinuierliche Überwachung der Lagerbedingungen unerlässlich, um optimale Ergebnisse zu gewährleisten.

Holzplatz-Beregnung: Vorteile einer Nasslagerung

Holz durch konstante Beregnung haltbar zu machen, basiert in erster Linie auf folgendem Prinzip: Das Porensystem der Baumstämme füllt sich mit Flüssigkeit, sodass keine Luft eindringen kann. Diesen Prozess nennt man auch Holzimprägnierung. Es ergeben sich dadurch so manche Vorteile:

  • keine Eintrittsmöglichkeit für Borkenkäfer, Holzwespen oder andere
    Schädlinge
  • reduzierte Wahrscheinlichkeit für Pilzbefall, Verfärbungen oder Fäulnis
  • verlängerte Maximallagerdauer (bis zu 5 Jahre bei Nadelholz) ohne
    Qualitätsverlust

Im Endeffekt vermeidet die Nasslagerung in Form einer Holzplatz-Beregnung eine Entwertung des Holzes und minimiert somit finanzielle Verluste.

Voraussetzungen für eine effektive Holzplatz-Beregnung

Bleiben wir beim Szenario der Sturmschäden durch etwaige Wetterextreme: Was ist notwendig, damit eine Holzlagerung mit Beregnung funktioniert? Zunächst sollte das Holz möglichst rasch aufgearbeitet und danach innerhalb von 14 Tagen der Beregnung zugeführt werden. Die Lagerstätte muss so gewählt werden, dass eine ständige Wasserversorgung in ausreichender Menge gewährleistet ist. Hier gilt die Faustregel: 1 Liter pro Sekunde für 1.000
Festmeter Rundholz.

Wasserquelle: Eine zuverlässige Wasserquelle, die genügend Volumen liefert. Beispielsweise ein Brunnen, Fluss oder See.

Pumpensystem: Ein leistungsfähiges Pumpensystem, welches das Wasser kontinuierlich und in passender Menge in Richtung Holzplatz befördern kann.

Energieversorgung: Eine zuverlässige Energiequelle, entweder durch das Stromnetz oder durch Generatoren, um die Pumpen und Beregnungssysteme zu betreiben.

Beregnungsanlage: Ein effizientes Beregnungssystem mit geeigneten Sprinklern oder Düsen, das eine gleichmäßige Wasserverteilung sicherstellt.

Standortwahl: Der Holzplatz sollte gut zugänglich sein und über eine stabile und tragfähige Bodenbeschaffenheit verfügen. Der Boden muss große Holzmengen tragen können und eine effiziente Wasserableitung gewährleisten. Nicht zuletzt, um „Staunässe“ zu vermeiden.

Drainagesystem: Ein gut geplantes Drainagesystem ist notwendig, um überschüssiges Wasser abzuleiten und die Bildung von Wasserlachen zu verhindern.

Personal: Zusätzlich sollten Ihre zuständigen Mitarbeiter:innen geschult sein, um die Anlagen fachgerecht zu bedienen. Die kontinuierliche Überwachung der Lagerbedingungen ist ebenfalls unerlässlich, um optimale Ergebnisse zu erzielen und die Holzqualität langfristig zu sichern.

Geräte und Systeme für die Holzplatz-Beregnung planen

Damit Ihr Holzbestand sicher konserviert werden kann, sind erprobte Komponenten für Ihr Beregnungssystem und fachliches Know-how unumgänglich. Wir empfehlen hier oft das bevorzugte Setup der Firma BAUER aus Voitsberg, die in der Regel mit dieser Zusammensetzung arbeitet:

Welche Geräte dabei genau in Frage kommen und welche Rohrsysteme die beste Lösung für Ihren Betrieb wären – das können unsere Expert:innen auf Anfrage im Detail eruieren. Eine gute Planung berücksichtigt selbstverständlich auch die Art und Beschaffenheit der Hölzer, die voraussichtliche Lagerdauer und etwaige besondere Rahmenbedingungen bei der Strom- und Wasserversorgung. Auch erforderliche Genehmigungen bzw. Auflagen durch die Behörde sind fallweise zu berücksichtigen.

Fazit: Nasslagerung von Holz mit vielen Vorteilen

Am Holzplatz hat sich das Konservieren via ständiger Beregnung in den letzten Jahrzehnten bestens bewährt. Diese Methode bietet zahlreiche Vorteile, wie den Schutz vor Schädlingsbefall, die Vermeidung von Pilzbefall und Fäulnis sowie die Möglichkeit, Holz über mehrere Jahre hinweg ohne Qualitätsverlust zu lagern.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass das Optimum nur dann erreicht werden kann, wenn die Anlage im Vorfeld sorgfältig geplant und auf verlässliche Komponenten gesetzt wird. Eine zuverlässige Wasserquelle, leistungsfähige Pumpen und ein effizientes Beregnungssystem sind ebenso entscheidend wie eine stabile Energieversorgung und eine geeignete Standortwahl (Details dazu siehe oben).

Sie haben Detailfragen zur Holzplatz-Beregnung für Ihren Betrieb? Wenden Sie sich gerne via Kontaktformular an unser Expertenteam!