Um die optimale Wasserpumpe für die bedarfsgerechte Beregnung in der Landwirtschaft auszuwählen, haben wir in diesem Beitrag die wichtigsten Infos für Sie zusammengefasst. Schon im Vorfeld gilt: Gewissenhafte und fundierte Planung der Bewässerungsanlage ist das A und O.
Denn nur durch möglichst exakte Berechnung der Pumpleistung kann das Feld optimal bewässert werden. Zudem sind freilich der Anschaffungspreis sowie die Energieeffizienz maßgebliche Faktoren. Außerdem: Die saisonübergreifende Verfügbarkeit, möglichst ohne Ausfallzeiten, sollte ebenfalls bedacht werden.
Zunächst gilt es immer die Ausgangslage zu beurteilen. Dabei sind u.a. folgende Gesichtspunkte relevant, um die Auswahl der Wasserpumpe schon vorab einzugrenzen:
- Ist ein Traktor vorhanden? Wenn ja, ist eine traktorgetriebene Zapfwellenpumpe (wie die Bauer Famos oder die Rovatti T) in aller Regel die günstigste Lösung.
- Ist eine elektrische Stromquelle vorhanden? Dann empfehlen wir jedenfalls eine Elektropumpe. Diese sind sparsam im Betrieb, störungsfrei und – im Vergleich zu Motorpumpenaggregaten – recht wartungsarm.
- Sind besondere Herausforderungen bei der Bewässerung zu bewältigen? Bei solchen Szenarien muss man unter Umständen zu Spezialgeräten greifen. Beispielsweise empfehlen wir für tiefe Brunnen (ab 8 Metern) Bohrlochwellenpumpen. Solche gibt es heute in verschiedensten Ausführungen; auch für den Betrieb mit 540er-Traktor-Zapfwelle, Aggregat (bei 1.500 U/min) sowie mit Elektromotor.
Elektropumpen: Unterwasserpumpe vs. Oberflächenpumpe
Unterwasserpumpen (wir empfehlen die Marken WILO und CAPRARI) eignen sich perfekt für tiefe Brunnen ab etwa 6 Metern (deswegen auch als Tiefbrunnenpumpe bekannt). Da die Pumpe im Wasser hängt sind sie besonders effizient. Eine Unterwasserpumpe muss nämlich nicht aktiv saugen, sondern das Wasser wird durch Druck nach oben befördert. Ob nun Trinkwasserbrunnen, Klarwasser oder Schlamm: für jedes Szenario gibt es die richtige Wasserpumpe – als Einzelpumpen oder Kaskadensystem.
Oberflächenpumpen sind technisch hingegen einfacher und auch im Design schlichter. Der Anschaffungspreis wird in aller Regel niedriger sein, dafür müssen Sie mit zunehmender Wassertiefe umso größere Saugverluste in Kauf nehmen.
Apropos Wassertiefe: Für besonders tiefe Brunnen oder Becken aller Art sind auch Bohrlochwellenpumpen (mit vertikaler Welle) mit Elektroantrieb erhältlich. Ist der Wasserstand unter 8m kann man das Wasser mit einer Oberflächenpumpe nicht mehr ansaugen – egal ob diese elektrisch oder mit einem Verbrennungsmotor ist, da die physikalische Grenze erreicht ist. Es gibt daher 2 Arten von Pumpen, wenn der Wasserstand unter 8m ist
1. Unterwasserpumpen
Unterwasserpumpen sind elektrische Pumpen die komplett im Wasser hängen. Der Elektromotor ist an der untersten stelle und treibt die Pumpe an. In der Mitte ist die Ansaugung, ganz oben die Pumpe. Die Kabel gehen nach oben zum Elektrokasten. Dort befindet sich die Pumpensteuerung und Überwachung.
2. Bohrlochwellenpumpe (Gestängepumpe)
Bei Bohrlochwellenpumpen liegt der Antrieb an der obersten Stelle. Die Antriebsmöglichkeiten sind entweder mit einem Elektromotor oder mit einem Getriebekopf mit Zapfwellenanschluss. Der Antrieb treibt über eine Welle die Pumpe an. An der untersten Stelle befindet sich die Ansaugung.
Verbrennungsmotoren: Kreiselpumpen – Klassiker in der landwirtschaftlichen Bewässerung
Im Bereich der aggregatgetriebenen Geräte gibt es sowohl Wellenpumpen mit freiem Wellenende als auch direkt an den Motor geschraubte Wasserpumpen. Letztere kommen bei modernen Motorpumpenaggregate zum Einsatz. Die Flanschpumpen sind das Resultat jahrelanger Planungs- und Konstruktionsarbeit und sind die meistverkauften Pumpen in der Landwirtschaft.
Traktorpumpen: Darum sind sie so wirtschaftlich
Ist ein Traktor vorhanden, so ist eine sinnvoll dimensionierte Zapfwellenpumpe oft die einfachste Lösung. Warum? Weil die Kosten überschaubar sind, der Traktor gleich den Antrieb übernimmt, die Bedienung einfach ist und sowohl Wirkungsgrad als auch Wirtschaftlichkeit sehr gut sind. In der Landwirtschaft gilt das sowohl für komplexe Beregnungsmaschinen mit hohem Druck als auch für rohrbasierte Beregnungssysteme.
Übrigens spricht auch das ölgefüllte Getriebe für den oft fordernden Einsatz im landwirtschaftlichen Bereich. Für die Überwachung der Pumpe bzw. des Traktors bieten wir – auf den Traktor aufgebaute – Motorüberwachungen an. Diese überwachen sämtliche Funktionen, die Motortemperatur, den Öldruck, die Lichtmaschine, den Pumpendruck usw. – somit steht einer sicheren Bewässerung nichts im Weg.
Wasserpumpen für die Landwirtschaft auswählen: Fazit
Traktorgetriebene Pumpen gehören zu den flexibelsten Lösungen. Denn damit sind kleine Anwendungen (wie der Gemüsegarten) genauso denkbar, wie die großflächige Bewässerung mit einer Beregnungsmaschine. Ebenso äußerst flexibel können generell Motorpumpenaggregate eingesetzt werden. Der Nachteil von Lösungen mit Verbrennungsmotor liegt allerdings bei den Betriebskosten und in der Wartungsintensivität. Heute sind Pumpenanlagen für die landwirtschaftliche Beregnung übrigens nicht selten mit dem Internet verbunden und dank modernster Steuerungstechnik sogar per Smartphone-App regulierbar.
Unser Service: Fachkundige Beratung
Sie sind sich unsicher, welche Wasserpumpe für die landwirtschaftliche Beregnung in Ihrem Betrieb optimal wäre? Kontaktieren Sie unser Service-Team (hier geht’s zum Online-Anfrageformular) und schildern Sie die Ausgangslage. Auf Basis dessen können unsere Expert*innen auf Basis jahrelanger Erfahrung das optimale Gerät empfehlen bzw. hilfreiche Hinweise für die Auswahl geben.